Kfo wolbeck daumenlutschen

Daumenlutschen

Das Daumenlutschen gehört zu den sogenannten schädlichen Angewohnheiten (Habits). Es befriedigt den Saugreflex, der Säuglingen zur Ernährung dient und hat außerdem eine angenehm beruhigende Wirkung. Wird zu lange am Daumen oder am Schnuller gelutscht, kann daraus eine Verformung des Kiefers und eine Fehlstellung der Zähne resultieren.

Wann sollte ich meinem Kind das Daumenlutschen abgewöhnen?

Das Abgewöhnen des Daumenlutschens ist mit dem dritten bis vierten Lebensjahr sinnvoll. Mit dem Schnuller sollte Ihr Kind spätestens im Alter von vier bis fünf Jahren aufhören. Grundsätzlich ist das Daumenlutschen für den Kiefer und die Zähne schädlicher als Schnullern und häufig auch schwieriger abzugewöhnen. Daher gilt: „Lieber Schnuller als Daumen“.

Langjähriges Daumenlutschen zeigt sich im Mund als offener Biss oder stark vergrößerte Frontzahnstufe. Folgen dieser Kieferdeformation sind beispielsweise Schwierigkeiten beim Abbeißen und Störungen bei der Lautbildung, insbesondere bei den S- und Z-Lauten. Häufig sind auch an den entsprechenden Fingern Lutschspuren und Veränderungen der Hautoberfläche zu erkennen.

Wie kann ich meinem Kind das Daumenlutschen abgewöhnen?

Für das Abgewöhnen beider Varianten – Daumenlutschen und Schnullern – wählen Sie am besten eine kognitive Strategie. Das bedeutet: Schaffen Sie bei Ihrem Kind ein Bewusstsein für das Problem. Erklären Sie ihm warum das Daumenlutschen eine schlechte Angewohnheit ist. Zeigen Sie Verständnis und wenden Sie sich Ihrem Kind zu. Mit positiven Verstärkungen, beispielsweise durch Belohnungen, bewirken Sie häufig mehr als mit negativer Verstärkung wie z. B. durch Strafen. Wichtig ist in jedem Falle, dass Ihr Kind das Verhalten freiwillig annimmt, denn erst so wirken Sie dem Saugreflex langfristig entgegen.

Fördern Sie Ihr Kind und machen Sie ihm auf sanfte Art und Weise deutlich, dass es gut ist mit dem Daumenlutschen aufzuhören.

Abgewöhnung mit verschiedenen Hilfsmitteln

Eine Möglichkeit ist das Zeichnen in einem Lutschkalender: Nach bestimmten Zeiträumen, in denen Ihr Kind erfolgreich auf das Daumenlutschen verzichtet hat, loben Sie es und malen als Zeichen des Erfolges ein für das Kind positiv besetztes Thema in das Kalenderfeld. Das kann z. B. eine Sonne oder das Lieblingstier Ihres Kindes sein. Wichtig ist dabei, sich zunächst kleine Ziele setzen.

Auch Kinderbücher und Hörspiele sind für das Abgewöhnen sehr hilfreich. Sie befassen sich ausgiebig mit dem Thema und motivieren nicht nur Sie, sondern auch Ihr Kind auf unterhaltsame Art und Weise.

Um Ihrem Kind den Schnuller abzugewöhnen, kann Ihnen die Schnullerfee hilfreich zur Seite stehen. Wecken Sie bei Ihrem Kind langsam über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Interesse an dieser fiktiven Figur. Die Schnullerfee erfüllt im Tausch gegen die Schnuller einen lang gehegten Wunsch. Zeigt sich Ihr Kind für den Tausch bereit, vereinbaren Sie einen Termin mit der Schnullerfee. Ihr Kind muss dann alle Schnuller in eine Schachtel legen, die von der Fee in der Nacht abgeholt wird. Am nächsten Morgen ist die Freude groß, wenn der lang gehegte Wunsch durch die Schnullerfee erfüllt wird.

In manchen Städten – so auch in Münster – veranstaltet z. B. die Feuerwehr einen Termin, an dem Kinder ihre Schnuller in luftiger Höhe an einen Schnullerbaum hängen und sich so von ihnen verabschieden können. Auf den Seiten der Stadt Münster finden Sie die aktuellen Termine des Schnullerbaums in Münster. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wie genau kann die Kieferorthopädie bei der Abgewöhnung vom Daumenlutschen und Schnullern behilflich sein? Als eine Art Ersatzschnuller ohne schädliche Elemente können wir in unserer Praxis eine Mundvorhofplatte anfertigen. Sie ist ein Hilfsmittel für Ihr Kind, das ihm den Abschied vom Schnuller, Sauger oder Daumen erleichtert. Je nach Angewohnheit und Fehlstellung gibt es verschiedene Mundvorhofplatten, die wir Ihnen gerne im persönlichen Gespräch empfehlen.